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Das „umgedrehte Klassenzimmer“ für Digital Natives

  • Autorenbild: Edwin Lemke
    Edwin Lemke
  • 11. Juli 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Die Situation

Unternehmen und Schulen sind gut darin beraten, das digitale Mindset der Generation Z zu nutzen und moderne Technologien bereit zu stellen.

Denn:

Einerseits sind junge Menschen mit Techniken groß geworden, von denen viele Ausbilder und Lehrer früher nicht einmal geträumt haben. Mehr als 2,5 Milliarden Menschen besitzen ein Smartphone. Dabei verwenden (gerade in Entwicklungsländern) immer mehr Anwender zwischen 18 und 34 Jahren ein Smartphone.

Insofern besteht die Herausforderung darin, den Digital Natives auf Augenhöhe zu begegnen. Sie konsumieren kurze Inhalte und kommunizieren mit Hilfe des Smartphones.

Dabei ist andererseits zu bedenken, dass die Tools und die Umsetzung von kreativen Ideen nicht zu umfangreich, zu kompliziert oder zu teuer sein dürfen – denn Softwareprogramme oder gar Hardware sind meist nicht vorhanden bzw. können nicht angeschafft oder nicht angewendet werden.

Deshalb müssen Lösungen leicht zu erlernen, einfach zu bedienen und finanziell erschwinglich sein.


Die Fragen

Welches Konzept bietet sich an, um die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen? Und was kann ich leicht umsetzen, um meine Schüler und Auszubildenden zu motivieren? - – also die, die seit ca. 1999 geboren sind und die als „Digital Natives“ bekannt sind, weil sie so selbstverständlich mit den Techniken der Digitalisierung umgehen?

Diese Fragen werden mir nicht nur in Deutschland gestellt, sondern rund um den Globus, sei es in Chile, in Nordmazedonien oder in Malaysia. Und es geht meist darum, dass ich von erfahrenen Lehrern und kompetenten Ausbilderinnen gefragt werde, die bereits seit Jahrzehnten ihre Schüler und Auszubildenden in Lernprozessen professionell führen und begleiten.


Mein Vorschlag

Nutze das Konzept des Flipped Classroom – setz das „Umgedrehte Klassenzimmer“ ein.

Seit einigen Jahren wird dieses Prinzip in Deutschland teilweise an Schulen, Universitäten und in Ausbildungsstätten umgesetzt.

Hierbei wird das bekannte Vorgehen „Lehrer erklären Inhalte im Klassenzimmer, Schüler wiederholen zuhause“ umgedreht: Schüler lernen Inhalte selbständig über Videos oder Texte im Internet – und bearbeiten, diskutieren und vergleichen ihre Ergebnisse im Plenum.

Dieses Konzept vermittle ich erfolgreich seit einigen Jahren weltweit in meinen Trainertrainings, Lehrerfortbildungen und AdA-Trainings.


Das Vorgehen

Die teilnehmenden Trainer brauchen „nur“ ein Smartphone mit Internetanschluss. In ihrer Rolle als Lernende bekommen sie Lerninhalte über eine Internetadresse. Für ihre Rolle als Lehrende erfahren sie anschließend, wie leicht ein Lehrinhalt in einem Video festgehalten werden kann.

Die Trainingsgruppe wird in drei Arbeitsgruppen geteilt. Ich gebe eine Internetadresse an, über die die Kleingruppen unterschiedliche Informationen zu einem Thema bekommen.

Wichtig bei der Aufgabenstellung in diesem Seminarkontext ist, dass die Teilnehmerinnen hier einfache Informationen erhalten, die leicht zu erklären sind, und dass sie im Laufe des Seminars genügend Erfahrung im Umgang mit Visualisierungen gesammelt haben.

Die Aufgabe besteht darin, diese Informationen für eine Videoaufnahme mit Smartphone zu präsentieren. So sollen Erklär-Videos mit einer Länge von zwei bis drei Minuten entstehen.

Hierzu haben die AG´s eine halbe Stunde für das Lesen und die Vorbereitung der Präsentation mit Flipchart, mit Karten oder mit Whiteboard.

Meine Beobachtungen bei der Gruppen-Arbeitsphase ergeben:

  • Alle sind neugierig auf die Internetinformation - und die jungen Kollegen finden sie schneller als die älteren.

  • Es gibt immer sofort Ideen zur Umsetzung in eine Visualisierung.

  • Unter älteren Kollegen herrscht ein wenig Zurückhaltung, wer die Präsentation hält und wer also vor die Kamera tritt – allerdings wird immer jemand gefunden. Die jüngeren treten selbstverständlicher vor die Kamera.

  • Gelegentlich wechseln sich die Ausbilder nicht nur während der Präsentation ab, sondern sogar die gesamte Arbeitsgruppe wird in die „Vorführung“ eingebunden.

Bevor ich dann nach der Arbeitsphase die Präsentationen filme, gebe ich Hinweise dazu, dass am Besten in die Kamera des Smartphones geschaut werden sollte, welcher Bereich gefilmt wird – und ich erinnere noch einmal an die drei Minuten der Präsentationsdauer.

Fast immer klappt diese Verfilmung direkt bei der ersten Aufnahme. Manchmal verspricht sich die Präsentierende und besteht auf einem neuen Versuch. Und ganz selten unterbreche ich nach einiger Zeit, wenn ich merke, dass die Erklärung zu langatmig und viel länger als vier Minuten dauern würde. Danach starten wir dann die meist erfolgreiche kürzere zweite Aufnahme.

Innerhalb von ca. einer Stunde entstehen somit drei Erklär-Videos. Diese lade ich am Abend auf meinen Laptop und füge sie in Powerpoint ein. Somit habe ich am nächsten Tag für die Teilnehmer eine Präsentation, in der sie ihre Ergebnisse sehen und beurteilen können. Teilweise werden diese Filme später auch in Youtube hochgeladen, weil die Teilnehmer ihre Ergebnisse gern weiter anschauen und vorzeigen, und so finden sich hier auch kleine Erklär-Videos auf Chinesisch und Mazedonisch.



Das Ergebnis

Mit dieser Erfahrung motiviere ich Lehrende, nur mit ihrem Smartphone Inhalte bereitzustellen; sie lernen, sich entweder von einem Kollegen filmen zu lassen, oder filmen sich selbst, am besten mit Hilfe eines Stativs. In einem weiteren Schritt des Prinzips Flipped Classrooms wird dann am Ende des Erklärvideos eine Aufgabe gestellt, deren Ergebnisse am nächsten Tag mit den Lernenden diskutiert werden. Auf diese Weise lernen Jüngere auf eine Weise, die ihnen sehr vertraut ist, neue Inhalte kennen. Sie erarbeiten neue Kenntnisse, allein oder in Gruppen.

Und Ausbilder lernen weltweit, schnell und einfach Inhalte für verschiedene Lehrsituationen zu erstellen.



Dieser Artikel ist veröffentlicht in xPORT - Das iMOVE-Exportmagazin, Ausgabe 1, April 2020; Schwerpunktthema: Bildung 4.0.

2 Kommentare


Serg Goreliy
Serg Goreliy
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Lary KIng
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